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ZEW Monthly Oktober 2024 mit Fokus Verkehr
Liebe Leserinnen und Leser,
 
Absatzschwierigkeiten von E-Autos, das geplante „Verbrennerverbot“ ab 2035, der Zustand der Deutschen Bahn und die Diskussion um das Für und Wider von Flugtaxis: Das Thema Verkehr nimmt aktuell viel Raum in unserem Alltag und auch in den Medien ein. Im Kern geht es darum: Wie können wir die Mobilität von morgen gestalten? Diese soll umweltfreundlich und gleichzeitig wirtschaftlich sein, aber auch den Bedürfnissen der Nutzer/innen gerecht werden.
 
Deshalb widmen wir unser aktuelles ZEW Monthly dem Thema „Verkehr“. Es nützt die vermeintlich beste Technik nichts, wenn sie a) nicht akzeptiert, b) nicht richtig benutzt wird oder c) nicht für den angedachten Zweck geeignet ist. Hierzu zeigen wir Ihnen drei Studien unserer Wissenschaftler/innen. Anna Straubinger untersucht, wie es um die Akzeptanz verkehrspolitischer Maßnahmen steht. Zudem widmet sie sich den Flugtaxis, die zwar kaum zu einer nachhaltigen Mobilität beitragen, aber eine große Hilfe bei Rettungseinsätzen sein können. Eunseong Park zeigt, dass viele Menschen ihre Plug-in-Hybride nicht wie vorgesehen laden.
 
Wir wünschen Ihnen eine kurzweilige Lektüre und allseits gute Fahrt!
FORSCHUNG ZU VERKEHR
Dr. Anna Straubinger

FÜR FINANZIELLE FÖRDERUNGEN UND EIN TEMPOLIMIT
 
 
Ohne die Zustimmung der Bevölkerung ist es für die Politik schwierig, Maßnahmen im Verkehrssektor umzusetzen, die Treibhausgasemissionen senken sollen. Bei der Akzeptanz solcher Vorhaben spielen wirtschaftliche Eigeninteressen der Bürger/innen eine große Rolle. Je mehr diese individuell von einer klimafreundlichen Verkehrspolitik profitieren (etwa durch Förderungen), desto höher ist die Zustimmung.
 
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Flugtaxi

ENERGIEINTENSIVES LUFTSCHLOSS MIT GERINGER AKZEPTANZ
 
 
Flugtaxis und anderen sogenannten eVTOLs (electric vertical take-off and landing vehicles) werden unter dem Begriff Urban Air Mobility ein großes Potenzial zugeschrieben. Sie sollen effizienter, leiser und günstiger als herkömmliche Helikopter sein und deswegen zukünftig mehr Einsatzmöglichkeiten haben. Allerdings zeigt eine Metastudie des ZEW: Reisezeiten verkürzen sich kaum, dafür steigen die Kosten und im Vergleich zu E-Autos auch die CO2-Emissionen. Nützlich kann urbane Luftmobilität vor allem bei Notfalleinsätzen sowie zum Anbinden entlegener Regionen sein.
 
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Eunseong Park

HOHE SPRITPREISE FÖRDERN ELEKTROMOBILITÄT
 
 
Plug-in-Hybride gelten als Brückentechnologie auf dem Weg zur vollständigen E-Mobilität. Allerdings nutzen Fahrer/innen die Emissionsvorteile gegenüber reinen Verbrennern kaum. Wie eine Studie von ZEW und Universität Mannheim zeigt, sorgen steigende Kraftstoffpreise für mehr elektrisch gefahrene Kilometer. Demnach legen Fahrer/innen von Hybridfahrzeugen bei höheren Spritpreisen zwar dieselbe Anzahl an Kilometern zurück wie zuvor, senken aber ihren Kraftstoffverbrauch, indem sie verstärkt den Elektromodus nutzen. Auch kürzere Ladezeiten helfen, damit mehr Hybride im Elektromodus fahren.
 
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AUF EINEN BLICK
JA ZUM TEMPOLIMIT UND ZUR FÖRDERUNG DES ÖFFENTLICHEN VERKEHRS SOWIE DER ELEKTROMOBILITÄT 
 
Einer Studie vom ZEW, der Universität Kassel, der Dualen Hochschule Baden-Württemberg sowie der Universität Göteborg zufolge werden Maßnahmen am meisten befürwortet, die eine finanzielle Förderung beinhalten, wie zum Beispiel geringere Steuern für öffentliche Verkehrsmittel oder Subventionen für Elektroautos und -busse. Zudem unterstützen mehr als die Hälfte der Befragten die Erhöhung der Steuern auf Flugtickets, und auch das Tempolimit auf Autobahnen wird von mehr Befragten unterstützt als abgelehnt. Das faktische „Verbrennerverbot“ und die Einführung einer Pkw-Maut auf Autobahnen werden dagegen eher abgelehnt. Bemerkenswert beim umstrittenen „Verbrennerverbot“ ist jedoch, dass es lediglich von weniger als einem Drittel der Befragten strikt abgelehnt wird, so dass sich dessen Akzeptanz eventuell durch eine bessere politische Kommunikation oder begleitende Maßnahmen erhöhen könnte.
Zustimmung zu einzelnen klimafreundliche Maßnahmen
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AKTUELLE ZEW-THEMEN
Prof. Dr. Friedrich Heinemann

SCHULDENBREMSE LOCKERN? NICHT OHNE KLARE PRIORISIERUNG
 
 
Die Diskussionen um die Schuldenbremse in Deutschland gewinnen zunehmend an Intensität. Angesichts dringend benötigter Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung steht eine mögliche Lockerung der Regelung im Raum. Eine Studie des ZEW mit Unterstützung der Strube Stiftung kommt nun aber zu dem Ergebnis, dass eine Lockerung der Schuldenbremse eher zu höheren konsumtiven Ausgaben, mit Nutzen im jeweiligen Haushaltsjahr, statt zu nachhaltigen Investitionen führt. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Verwendung der finanziellen Spielräume im Bundeshaushalt zwischen 2010 und 2019, um Rückschlüsse auf die konsumtive und investive Verwendung zusätzlicher Haushaltsmittel zu ziehen.
 
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Prof. Dr. Simon Reif

GESUNDHEITSKOSTEN SENKEN MIT LANGFRISTIGEN LÖSUNGEN
 
 
Der GKV-Schätzerkreis hat prognostiziert, dass die Zusatzbeiträge in der Gesetzlichen Krankenversicherung nächstes Jahr im Durchschnitt um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent steigen werden. Damit würde der durchschnittliche Beitrag bei 17,1 Prozent liegen. Prof. Dr. Simon Reif, Leiter der Forschungsgruppe „Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik“ am ZEW, kommentiert dies.
 
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Dr. Lora Pavlova

TRUMP VS. HARRIS: FOLGEN DER US-WAHL FÜR DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT
 
 
Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl im November 2024 könnte erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben. Eine neue Analyse des ZEW Mannheim zeigt, dass Finanzmarktexperten/-innen einen Wahlsieg von Kamala Harris als vorteilhafter für das zukünftige Wirtschaftswachstum in Deutschland einschätzen. Die Inflation würde hingegen weitgehend unabhängig vom Wahlausgang bleiben. Die Studie basiert auf Daten des ZEW-Finanzmarkttests (FMT) und untersucht, wie sich die beiden möglichen Wahlausgänge auf die wirtschaftlichen Aussichten Deutschlands auswirken könnten.
 
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Titelbild Podcast mit Rebecca Janßen
Onlineshops bieten zwei Versprechen: bequemes Einkaufen von zu Hause aus und beste Käufe dank fairer Produktbewertungen von anderen Kundinnen und Kunden. Doch mit letzterem gibt es ein Problem. Mit der Zeit werden Bewertungen immer besser, obwohl es die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen nicht wird. Wie es zu dieser Entwicklung kam, erklärt Rebecca Janßen, Wissenschaftlerin aus dem Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“, die zu Kundenbewertungssystemen im Internet geforscht hat, in der neuen Folge des ZEW-Podcasts. Außerdem gibt sie gemeinsam mit Host Bastian Thüne Tipps, wie man aus den vermeintlichen Bestbewertungen dennoch brauchbare Infos ziehen kann.
 
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Standpunkt: Wie arbeiten Thinktanks
WIE ARBEITEN THINKTANKS?
 
ZEW-Präsident Achim Wambach hat einen Forschungsaufenthalt in den USA verbracht. Im Interview mit dem Leibniz-Magazin schildert er u.a., welche Rolle ThinkTanks in den USA einnehmen: Sie sind oft eng mit der Politik verknüpft und werden teils privat finanziert. Die US-Denkfabriken arbeiten wissenschaftsnah, verfolgen aber klare politische Ziele. Im Gegensatz dazu stehen die stärker staatlich finanzierten Forschungsinstituten in Deutschland, die der Politik unabhängige Erkenntnisse liefern.
 
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VERANSTALTUNGEN
UPCOMING
WIRTSCHAFTSPOLITIK AUS ERSTER HAND
DAS JAHRESGUTACHTEN 2024/25 DES SACHVERSTÄNDIGENRATES ZUR BEGUTACHTUNG DER GESAMTWIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG 
 
Das Jahresgutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird am 13. November 2024 veröffentlicht. Am Montag, den 2. Dezember 2024, stellt Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrates, zentrale Aussagen des Jahresgutachtens am ZEW vor. Im anschließenden Austausch mit ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD, diskutiert die Wirtschaftsweise zudem die aktuellen Einschätzungen des Sachverständigenrates zur Wirtschaftspolitik.
 
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WORKSHOP
FISCAL EFFECTS OF IMMIGRATION 
 
Im Rahmen des Horizon Europe Projekts WeLaR (Welfare Systems and Labour Market Policies for Economic and Social Resilience in Europe) veranstaltet das ZEW am 9. Dezember 2024 den Online-Workshop „Fiscal Effects of Immigration“.
 
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WIRTSCHAFTSPOLITIK AUS ERSTER HAND
BETTINA STARK-WATZINGER 
 
Wir freuen uns auf den Vortrag von Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, am ZEW. Details zur Veranstaltung folgen in Kürze.
 
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Dr. Daniela Heimberger | daniela.heimberger@zew.de
REDAKTION
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Yvonne Bräutigam //
CvD
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Pressereferent
Portrait Theresa Heep
 
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Tel.: +49 (0)621/1235-01
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Geschäftsführer:
Prof. Achim Wambach, PhD; Claudia von Schuttenbach
Aufsichtsratsvorsitzender:
Ministerialdirektor Dr. Hans Reiter
Sitz der Gesellschaft: Mannheim
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