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ZEW Monthly März 2024 mit Fokus Ungleichheit
Angesichts globaler Herausforderungen wie der Klimakrise, aktueller Kriegsentwicklungen und zuvor der Pandemie wird deutlich, dass Ungleichheiten in Bezug auf Einkommen, Bildung und Gesundheit fortbestehen und stets auch eine politische Dimension haben.
 
Das ZEW Monthly zum Thema „Ungleichheit“ beleuchtet auf Basis aktueller Forschung verschiedene Aspekte und zeigt mögliche Lösungsansätze auf. ZEW-Rechnungen zeigen, dass das Bayerische Familiengeld armutsgefährdete Haushalte nicht effektiv erreicht und schlagen eine zielgenauere Ausrichtung vor. Zudem könnten ein höherer Frauenanteil in Führungspositionen und eine modernere Unternehmenskultur die Geschlechtervielfalt in MINT-Berufen fördern. Eine weitere Studie auf Basis chinesischer Daten dokumentiert erstmals die Zusammenhänge zwischen der Vermögensungleichheit und der Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei.
 
FORSCHUNG ZU UNGLEICHHEIT
Prof. Dr. Holger Stichnoth

BAYERISCHES FAMILIENGELD NICHT ZIELGENAU
 
 
Von den Ausgaben für das Bayerische Familiengeld kommt nur ein relativ geringer Teil bei armutsgefährdeten Haushalten an. Durch eine zielgenauere Ausrichtung könnten alle Familien besser unterstützt werden, beispielsweise indem mehr in die Kinderbetreuung investiert wird. Das zeigt eine Studie von Forschenden des ZEW im Auftrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag. Sie untersuchten mithilfe eines Computermodells und kausaler Schätzmethoden, welche Bevölkerungsgruppen von den bisherigen Leistungen profitieren und wie das Familiengeld von den Empfängern/-innen verwendet wird. Zudem wurden verschiedene Reformvarianten und mögliche Einsparpotentiale berechnet.
 
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Prof. Dr. Bernhard Ganglmair

WIE MINT-BERUFE FÜR FRAUEN ATTRAKTIV WERDEN
 
 
Frauen entscheiden sich seltener für eine Karriere in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und gelangen seltener in Führungspositionen. In der Folge sind weibliche Führungskräfte in MINT eine Rarität. Doch was muss geschehen, damit mehr Frauen hier Karriere machen können? Ein natürliches Experiment von Forschern/-innen der Northwestern University, Boston University und LUISS University und des ZEW zeigt, dass höhere Frauenanteile in Aufsichtsräten und Vorständen sowie modernere Unternehmenskulturen die Geschlechtervielfalt in MINT-Berufen erhöhen können. Vor diesem Hintergrund sind interne Quotenregelungen und etablierte Verhaltenskodizes in Unternehmen zur Förderung der Diversität sinnvoll.
 
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Li Yang, PhD

ARMEN CHINESEN KOMMT PARTEI-MITGLIEDSCHAFT ZUGUTE
 
 
In Chinas städtischen Gebieten sind Haushalte, in denen Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) leben, um mehr als 20 Prozent wohlhabender als Haushalte, die nicht der KPCh angehören. Überraschenderweise scheint der politische Status im größten Schwellenland der Welt, das sich derzeit in der Transformation befindet, die Vermögensungleichheit eher abzuschwächen als zu verschärfen. Dieser Trend ist laut einer aktuellen ZEW-Studie vor allem auf Chinas umfassende Wohnungsreform in den 1990er Jahren zurückzuführen.
 
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AUF EINEN BLICK
↗ OPIOID-KRISE: FREUNDSCHAFTEN ALS RISIKO 
 
Das persönliche Umfeld ist eine der wichtigsten illegalen Bezugsquellen zum Missbrauch opioidhaltiger Schmerzmittel in den USA. Über die Hälfte aller US-Amerikaner/innen, die Schmerzmittel missbrauchen, haben zwischen 2010 und 2019 Medikamente aus dem Freundes- und Familienkreis erhalten. Meist, nachdem diese Menschen wegen schwerwiegender Verletzungen oder Operationen die verschriebenen Mittel übrig hatten. Das zeigt eine Studie von ZEW gemeinsam mit weiteren Forschungseinrichtungen, in der europäische und amerikanische Wissenschaftler/innen die Opioid-Epidemie auf Basis von Längsschnittdaten aus den USA beleuchten.
Wahrscheinlichkeitszunahme in den USA Opioide zu missbrauchen
Lesehilfe:
Wenn in den USA im persönlichen Umfeld in den vergangenen zwölf Monaten eine schwere Verletzung oder OP stattgefunden hat, steigt die Wahrscheinlichkeit, Opioide zu missbrauchen, durchschnittlich um sieben Prozentpunkte an. Ohne College-Abschluss steigt die Wahrscheinlichkeit sogar um neun, mit College-Abschluss dagegen nur um drei Prozentpunkte.

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AKTUELLE ZEW-THEMEN
Effrosyni Adamopoulou, PhD

FINANZKRISE 2007: ANGESTELLTE VERDIENEN NOCH IMMER WENIGER
 
 
Die globale Finanzkrise von 2007 und 2008 wirkt noch immer nach. Eine Studie des ZEW ergibt, dass vor allem besserverdienende Büroangestellte von kapitalintensiven Unternehmen auch heute noch stark von der Krise betroffen sind. Noch im Jahr 2018 waren Gehaltseinbußen von bis zu 15 Prozent messbar. Das gesamte Arbeitsleben ist durch die Finanzkrise also nachhaltig geprägt. Die Ergebnisse, die auf Daten für Italien beruhen, lassen sich auf andere europäische Länder übertragen.
 
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Dr. Martin Lange

DEUTSCHE FÜHLEN SICH DEUTLICH UNSICHERER
 
 
Mehr als tausend Straftaten überschatteten die Kölner Silvesternacht 2015. Diese reichten von Diebstahl bis hin zu sexuellen Übergriffen und sollen überwiegend von nordafrikanischen Geflüchteten begangen worden sein. Eine Studie des ZEW sowie der Goethe-Universität Frankfurt auf Datenbasis des European Social Survey (ESS) weist nun erstmals wissenschaftlich nach, dass sich die Deutschen nach den Ereignissen deutlich unsicherer fühlen und sich mit dem Thema Selbstverteidigung intensiver beschäftigen.
 
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Dr. Sarra Ben Yahmed

MEHR KINDERZEIT FÜR VÄTER FÖRDERN
 
 
Ab April 2024 können Eltern nur noch einen Monat bezahlte Elternzeit gemeinsam nehmen; bisher waren es sieben Monate. Die restliche bezahlte Elternzeit muss getrennt voneinander genommen werden. Ziel dieser Reform ist es, eine gleichmäßigere Aufteilung der Kinderbetreuung zwischen Vater und Mutter zu fördern. Dr. Sarra Ben Yahmed, Senior Researcher im Forschungsbereich „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“ am ZEW, fordert mehr familienpolitische Reformen.
 
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Titelbild Podcast mit einem Portrait von Karolin Kirschenmann
Die Finanzbranche hat das Thema Nachhaltigkeit längst für sich entdeckt. Es gibt nachhaltige Anleihen, grüne Finanzierungen und sogar Banken, die ausschließlich grüne Finanzprodukte anbieten. Allerdings gibt es auch Zweifel an der Nachhaltigkeit. Wie kommen die Kriterien zustande? Was passiert, wenn sich die Bewertungsmaßstäbe ändern? Ob Green Finance wirklich nachhaltig ist oder ob es sich nicht doch um einen Etikettenschwindel handelt, klärt Karolin Kirschenmann, stellvertretende Leiterin des Forschungsbereichs „Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte“, in der neuen Episode des ZEW-Podcasts. Zusammen mit Host Bastian Thüne spricht sie über die Vor- und Nachteile von grünen Labels in der Finanzwirtschaft, die Gefahr von Greenwashing und dem tatsächlichen Nutzen von Green Finance.
 
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Standpunkt Achim Wambach
↗ GÜNSTIGE ENERGIE WIRD AUCH ZUKÜNFTIG KEIN STANDORTVORTEIL SEIN
 
Deutschland hat ambitionierte Pläne für die Energiewende. Fossile Energieträger sollen durch Strom ersetzt werden, und der Strom soll durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Heute beträgt der Stromanteil am Energieverbrauch gut 20 Prozent. Bis 2030 soll der Strombedarf bereits deutlich zulegen: Mehr Autos fahren dann batteriebetrieben statt mit Benzin, geheizt wird häufiger mit strombetriebenen Wärmepumpen statt mit Gasheizungen. Heute wird gut die Hälfte des Stroms mit erneuerbaren Energien produziert, bis 2030 sollen es 80 Prozent sein, wohlgemerkt bei einem dann schon höheren Stromverbrauch.
 
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VERANSTALTUNGEN
↗ VERANSTALTUNG FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT
ZEW-FESTAKT – KOHL GEHT IN DEN RUHESTAND, VON SCHUTTENBACH KOMMT 
 
Begleitet von Klaviermusik und rund 300 Gästen ging im Rahmen eines großen Festakts am 23. Februar 2024 eine Ära zu Ende. Thomas Kohl, erster Personalleiter des ZEW und seit 2004 kaufmännischer Geschäftsführer, geht nach 32 Jahren in den verdienten Ruhestand. Claudia von Schuttenbach tritt zum 1. März seine Nachfolge an. Mit hochrangigen Rednern/-innen und einem illustren Publikum aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung wurde der Abschied gebührend zelebriert.
 
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↗ #ZEWlive
KI POLITISCH ENDLICH ERNST NEHMEN 
 
Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ und stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) stellte in einer neuen Ausgabe der digitalen Reihe #ZEWlive am 12. März 2024 das EFI Jahresgutachten 2024 vor. Im Fokus stand der Themenkomplex Künstliche Intelligenz (KI).
 
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UPCOMING
↗ KONFERENZ
AGEING AND SUSTAINABLE FINANCE 
 
Langfristige Trends wie der demografische Wandel und der Klimawandel stellen große Herausforderungen für die Nachhaltigkeit und Stabilität der Finanzmärkte dar. Für Haushalte, Unternehmen und Finanzinstitute haben sie weitreichende Konsequenzen in Bezug auf finanzielle Entscheidungen, Altersvorsorge, Finanzierungsbedingungen, Meldepflichten, Zinssätze, Geschäftsmodelle von Finanzinstituten, die Rolle von (staatlichen) Pensionsfonds, Geldpolitik und die Regulierung der Finanzmärkte. Diese zweitägige Konferenz am 25. und 26. April 2024 bietet ein anregendes Umfeld für eingehende Debatten über die Auswirkungen des demografischen Wandels und des Klimawandels auf die Finanzmärkte und ihre verschiedenen Akteure, über die politischen Implikationen der jüngsten Forschung und über neue Forschungsfragen, die sich aus den politischen Reaktionen ergeben.
 
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Dr. Frank Herkenhoff | frank.herkenhoff@zew.de
REDAKTION
Portrait Yvonne Bräutigam
 
Yvonne Bräutigam //
CvD
Portrait Simone Schlamp
 
Simone Mann //
Design
Portrait Fabian Oppel
 
Fabian Oppel //
Pressereferent
Portrait Corinna Mayer
 
Corinna Mayer //
Referentin Online-Kommunikation
 
 
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ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim
L7, 1 · 68161 Mannheim
Tel.: +49 (0)621/1235-01
E-Mail: zewmonthly@zew.de
Webseite: www.zew.de
 
Geschäftsführer:
Prof. Achim Wambach, PhD; Claudia von Schuttenbach
Aufsichtsratsvorsitzender:
Ministerialdirektor Dr. Hans Reiter
Sitz der Gesellschaft: Mannheim
Amtsgericht Mannheim HRB 6554
USt-IdNr.: DE188318292
 
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